.................... Volume # 4 -......................... Shahrukh, Kommentar als selber was

Eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe zu Kommentaren

5. bis 26. September 2007
Mit Markus Binner, Boris Kahnert, Jochen Lempert, Lars Nowak, Eva Riekehof u.a.
Ist es möglich, Kommentare als etwas Eigenes zu zeigen? Oder versinkt der Kommentar dann sofort in Unabhängigkeit, geht unter vor lauter Autonomie?
Wir sagen Nein. Erst allein durch seine Hebung auf den Sockel, glänzt und spiegelt er voller Bezüglichkeit.

Zeigt sich der Kommentar ohne das, worauf er bezogen ist, erweitert er dieses dann noch?
Und wenn der Kommentar die Aufgabe hat, das zu sagen, was verschwiegen artikuliert war, zum ersten Mal zu sagen, was schon gesagt worden ist - wie ist dies dann ohne das Artikulierte, ohne das, was gesagt worden ist?

Achtung, außerdem haften dem Commentor weiterhin die Erfindung, die Hirngespinste, Erdichtung und Lüge an. Und er ziehe es vor, so zu tun, als gäbe es diese Arbeiten bereits, und ein Résumé, einen Kommentar vorzulegen.
Was also, wenn das Kommentierte nur eine Schimäre ist?

Fotos zu Fotos, Texte als Arbeiten zu Arbeiten, Plakate zu Plakaten,
eine Beleuchtungssituation zum Raum, u.a.

Bezugnahmen sind eigene Arbeiten und Trophäen der Kunstgeschichte bzw. Lieblinge der Appropriation-Gemeinde; im Kommentar 2. Ordnung wird das Unbeabsichtigte be- und angemerkt und offen gelegt; das populäre Umfeld darf nicht fehlen, die Räumlichkeiten auch nicht. Und die Frage, aus welcher Zeit gesprochen wird.

Markus Binner
Arbeiten aus der „Dark Horse“-Serie, Kommentare zu eigenen, auch zu realisierten Arbeiten und Projekten (Dark Horse, ein Begriff aus dem Pferderennsport bezeichnet experimentelles Wetten). Die Kommentare selbst beziehen sich auf Sachen aus den letzten zehn Jahren, und geben keinen überblick.
Der Imaginationskraft der Betrachterinnen stellt sich deren Lesefähigkeit zur Seite: mit Schwung nähern wir uns flüssigen Skulpturen, dann lasierten Glasröhren, schaffen den Sprung (kunstmäßig) von der Tigerzeichnung (Brustbild) zum Diebstahl des Mercedes des Daimler-Chrysler-Chefs, hinein in tolle Ausstellungen

Boris Kahnert
Die in Sound übersetzten elektromagnetischen Strahlungsfelder einer Leuchtstoffröhre erschließen einen Raum, der sich im Gegensatz zu dem von derselben Röhre sonst üblich wahrnehmbar gemachten Raum krass unterscheidet. Zu hören ist die Energie, die gewöhnlich unerhört und ungesehen auf den Besucher einwirkt. Erscheint sie uns sonst als Licht - die unabdingbare Konstante des Raums, der diesen erst für uns hervorbringt -, so zeigt sie sich jetzt in anderer Verkleidung.

Jochen Lempert

Ein Kommentar.

Lars Nowak
Das Bild „After Walker Evans and About Sherrie Levine“ (2006) ist eine Reproduktion der Photographie „A Miner’s Home“ (1935) von Walker Evans. Eine Reproduktion dieser Photographie hätte bereits in Sherry Levines Photoserie „After Walker Evans“ aus dem Jahre 1981 enthalten sein können. Sie findet sich dort jedoch nicht. (...)

Eva Riekehof
>> Paint it pink ? live aus Wien
... bemerkte erst ein Jahr später, dass ich beim Gang durch den 16. Bezirk, den Lehrenfelder Gürtel entlang, übersehen hatte, dass der Pullover des abgebildeten Mannes ursprünglich von einem wesentlich dunklerem Rot gefärbt war.
brunokirchner.de/
>> Dreams are made in Bollywood
... alle haben verspiegelte oder undurchsichtige Schaufenster zur Straße hin, ... Alle stehen auf, die Kinder rennen aus der Küche und Shahrukh ... Als ich mich etwas umschaue, fällt mir vorne am Schaufenster eine kleine Ecke auf ...
osnabrück.wordpress.com/feed/
>> Story „Auf der Suche“
... ui, vielleicht sollte uns King Khan erstmal mitteilen, auf welche Art von... in der Kälte vor der Tierhandlung und starrt in das Schaufenster, Tag für Tag.
forum.kijiji.de/about35830.html
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